Ein "Heimspiel",
wie die (Fan-)Gemeinde es sich wünscht. Die "Woche der Kirchenmusik" führte
den Hochschulpfarrer Eugen Eckert mit seiner Band Habakuk an seinen früheren
Wirkungskreis, die evangelische Lauterborngemeinde, zurück.
Habakuk, so benannt nach dem "kleinsten Propheten im Alten Testament",
steht nicht nur für Pop und Rock in der Kirche; die 30 Jahre, die diese
Gruppe inzwischen besteht, sind auch eine Erfolgsgeschichte in Sachen "Neues
Geistliches Lied". Titel von Eugen Eckert und Habakuk haben über
konfessionelle Grenzen hinweg Eingang in die Kirchengesangsbücher gefunden
und rangieren dort unter den „Top 10“.
Esther Fischer, Laura Doernbach, Klaus Bussalb, Eugen Eckert
Evangelische
Kirchentags- und Katholikentags-bewährt, fetzig, rockig, fromm – eine
Hypothek, mit der im wahrsten Sinne des Wortes spielend umgegangen wird; so
etwa mit einem Lied auf einen Text der Theresa von Avila zum Älterwerden
auf dem neuen, dem 14. Album der Band. Programmfolge und –mix reihten
sehr geschickt Altes und Neues, Erwartetes und Überraschendes aneinander;
eher sparsam dabei der Einsatz von Songs, zu denen das begeistert mitsingende
Publikum die Liederzeitung schon lange nicht mehr benötigt. Viele neue
Töne – kraftvoll, nachdenklich, hymnisch, von Sehnsucht und Ratlosigkeit,
aber letztlich auch von Vertrauen und Segen.
Wer Habakuk vor einigen Jahren gehört hat, mag sich gewundert haben, hat
sich doch die Besetzung stark verändert. Anstelle von Angi Dietze und
Christine Neumann singen jetzt Laura Doernbach und Esther Fischer, die in diesem
Konzert ihr Habakuk-Debüt feiern. Dass da noch nicht alles so selbstverständlich
kommt, ist eigentlich klar. Die Instrumentalisten machen ihre Sache durchweg
hervorragend: Farbiges Gitarrenspiel von Jan Koslowski, virtuose Tasten-Riffs
von Andreas Neuwirth (auch Komponist), markige Bässe von Klaus Bussalb,
das ungemein präzise wie differenzierte Drumset von Christoph Maurer – alles
das macht das Rock-Erlebnis zum puren Genuss. Eine zusätzliche Erweiterung
der Besetzung erweist sich zudem als Glücksgriff: Raphael Wolf bereichert
den Sound der Band mit seinem in allen Lagen geschmeidigem Saxophonspiel um
eine ganz neue Klangfarbe. Und last but not least muss auch nochmals Eugen
Eckert erwähnt werden, der nicht nur als Texter und Sänger der Formation
deren Herz bildet, sondern auch per Moderation Nachdenklichkeit sät. Vieles
ist geblieben aus 30 Jahren – stehen geblieben ist Habakuk nicht.