„Habakuk“ feiert den 30. Geburtstag – mit
ganz neuen Liedern
Kritik von Jörg Echtler zur CD "Die Erde dreht sich zärtlich"
Jörg Echtler in: Evangelische Sonntags-Zeitung, Hessen und Nassau,
Nr.
45 vom 6. November 2005, Verlagsbeilage Kirchenmusik, S. IV
Das
zu Ende gehende Jahr 2005 – für die Band Habakuk war es ein besonderes
Jahr: Seit drei Jahrzehnten spielen die Musiker um den Frankfurter Studentenpfarrer
Eugen Eckert zusammen. Sie sind zu einer festen Größe in der christlichen
Popmusik hier zu Lande geworden – Stammgäste auf allen Kirchen-
und Katholikentagen. Neben den Konzertauftritten begibt sich die Gruppe alle
zwei bis drei Jahre ins Studio, um ein neues Album aufzunehmen. Auch das
hat Tradition bei Habakuk. So traf es sich, dass just zum 30. Geburtstag
das 14.
Album fertig wurde. Die Erde dreht sich zärtlich liefert 15 neue Songs.
Im Booklet bezieht sich Eugen Eckert auf die Tsunami-Katastrophe vom Jahreswechsel
und tatsächlich zieht sich das Thema „Bewahrung der Schöpfung“ wie
ein roter Faden durch das Album. Dabei werden auch brandaktuelle Themen aufgegriffen – etwa
die sich erst abzeichnenden Konflikte um Trinkwasser.
Neben freien Texten gibt es solche, die ein Motto oder einen Bibelvers aufgreifen – etwa
die Lieder zum Kirchen- und Katholikentag. Eugen Eckert, von dem auch diesmal
alle Texte stammen, schafft es, biblische Inhalte und Gedanken mit Bildern
und Vorstellungen von heute zu verbinden. Das klingt an manchen Stellen sprachlich
freilich auch etwas papieren.
Das musikalische Spektrum reicht von der Rocknum-mer – das Lied zu Psalm
23 („Und ob ich schon wan-derte“) ist besonders gelungen – bis
zur hymnischen Ballade („Da wohnt ein Sehnen tief in uns“). Getragen
werden die unterschiedlichen Idiome nicht zuletzt durch die beiden Sängerinnen
Angi Dietze und Christine Neumann – rockige Röhre die eine, mädchenhaft
zart die andere. Beide setzen sich mit diesem Album ein Denkmal, denn sie haben
die Band nach langen gemeinsamen Jahren im Sommer verlassen. Neu ist bei dieser
Einspielung auch das teils üppige Arrange-ment mit Streichern, Bläsern
und Background-Chor.
Kein Zweifel: Auch in diesem Album steckt viel von dem, was Habakuk ausmacht.
Bei Stücken wie dem Lied zum Kölner Weltjugendtag „Wir haben
seinen Stern gesehen“ muss man einfach mitsingen – Lieder, die
im positiven Sinn gemeinschaftsstiftend sind.