Habakuk
ist eine Band mit kirchlichem Background die Rock- und Popmusik macht, und
das schon seit 23 Jahren. Wir waren bei einer Probe im ehemaligen Luftschutzkeller
zwischen Eierkartons, Matratzen und Equipment. Nach einer Kostprobe stellten
sich die Musiker den Fragen der FLUXX-Mitarbeiter Nicole Huq (16), Angela Lieb
(16), Alexander Schäfer (18) und Sebastian Tabler (19).
Warum der Name „Habakuk“?
Wir haben lange nach einem Namen gesucht, dachten sogar an „Backstein“.
Nur steckt da keine Botschaft drin. Schließlich entschieden wir uns für
Habakuk: Ein Prophet aus dem Alten Testament, der die Gesellschaft, in der
er lebte, beschrieben und kommentiert hat. Und genau das ist es, was wir mit
unseren Texten machen.
Ist die Gruppe von Anfang an in dieser Besetzung zusammen?
Von den acht Gründungsmitgliedern sind zwei noch dabei: Eugen Eckert und
Angi Dietze. Das „jüngste“ Mitglied, Horst Christill, ist
erst seit zwei Jahren dabei.
Wie habt ihr euch gefunden?
Wir kamen aus einem Freundeskreis der kirchlichen Jugendarbeit. Später
haben wir uns dann um Nachwuchs kümmern müssen, wenn jemand aus privaten
Gründen ausstieg.
Ist
Musikmachen eine Freizeitbeschäftigung oder Teil des Berufs?
Für einige ist es Hobby, für andere Teil des Berufs. Christoph und
Marc sind Berufsmusiker, Horst ist Kirchenmusiker, Alejandro ist Musiklehrer,
Eugen ist Pfarrer, Angi und Christine sind im Moment Hausfrauen und Mütter.
Woher stammen die Texte und die Musik?
Wir schreiben alle Texte und auch die Musik selbst. Das Leben bietet uns die
Themen. Wir greifen auf, was aktuell ist, was die Menschen bewgtr und beschjäftigt.
Wir nehmen die bibel als Rahmen, haben aber durchaus auch nichtkirchliche Lieder.
Einige unserer Lieder wurden auch in Gesangsbücher der Kirchen übernommen.
Sind alle Bandmitglieder gläubige Christen?
Mehr oder weniger, aber das ist nicht ausschlaggebend. Uns ist wichtig, daß unsere
Leute musikalisch fit sind.
In welchen Sprachen singt ihr?
Vorwiegend singen wir in deutsch, ganz selten auch mal spanisch, weil Alejandro
Spanier ist.
Wen wollt ihr ansprechen?
In der Regel hören uns Leute zwischen 15 und 30 Jahren. Wir wollen auf
Themen aufmerksam machen, die uns wichtig sind Und viele Zuschriften, die wir
erhalten, beweisen, daß wir Leuten in Krisensituationen helfen können.
Wir oft probt ihr?
Im Durchschnitt zweimal im Monat, seitdem einer nach Berlin verzogen ist.
Wo tretet ihr überall auf?
In ganz Deutschland, bei Kirchentagen, bei Workshops und so weiter.
Wie hoch ist die Gage?
Habakuk ist nichts, was uns ernähren könnte. In der Regel verlangen
wir 200 Mark pro Person für anderthalb stunden Programm. Dabei muß man
aber bedenken, dass mit Vorbereitung und Anreise ein ganzer Tag draufgeht.
Was passiert mit den Einnahen?
Das meiste Geld geht in neue Produktionen. Man muß sich vorstellen, dass
die Produktion einer CD circa 40.000 Mark kostet.
Welche Musik hört ihr privat am liebsten?
Jazz bis Hardrock, auch Klassik. Aber bitte kein Techno!
Was ist euer aktuelles Projekt?
Wir wollen zum ersten mal eine CD für Kinder rausbringen, die aber auch
von Erwachsenen gehört werden kann.
Was wünscht ihr euch für Habakuk?
Gute Produktionen, mehr Auftritte – Habakuk soll länger zusammenspielen
als die Rolling Stones.